#5 Letter of Inspiration - Freude vs. Unsicherheit

In dieser Episode des Letter of Inspiration teile ich, warum ich nach-Corona kein Fest der Freude sondern Unsicherheit vermute, und warum Vertrautes uns Orientierung geben wird. Zudem findet ihr Inspiration in der Purheit des Künstlers Vincent Van Gogh und Bilder zu meiner ‚Tour of Inspiration‘ durch Zürich. Viel Freude mit dieser Abwechslung zum momentanen Alltag!

Was passiert nach dem Lockdown?

„Investiert in Talente. In Beziehungen. Investiert in euch selbst, also in Dinge, die ihr liebt und die euch etwas bedeuten.“ So Wolf Lotter in seinem Prolog im brand eins Magazin 04/2020.

Das mag einfach klingen. Wenn man jedoch gerade erst all seine Energie in den Aufbau eines neues Businesses gesteckt hat oder die Machtlosigkeit vor dem wirtschaftlichen Druck, der auf einem gestandenen Unternehmen aktuell lastet, spürt, ist das beherzigen solcher Aussagen schwierig. Gleichwohl gewöhnt sich der Mensch an neue Umstände schnell.

So war vor vier Wochen die Vorstellung alleine oder mit der Familie zuhause mehr oder weniger 24 Stunden „eingesperrt“ zu sein unvorstellbar. Wohnen, arbeiten, lernen, Sport treiben, kochen und schlafen, alles an einem Ort? Wie soll das funktionieren? Heute müssen wir feststellen: Es geht, sogar besser als gedacht. Viele tragen einen Beitrag hierzu bei: Ob es das Yoga Studio ist, das jetzt Online-Klassen anbietet, oder das Lieblingsrestaurant, das einem einen kochfreien Abend beschert, da es jetzt liefert. Fakt ist, jeder hilft. Wir haben begonnen aus unserer Stressblase heraus zu steigen und uns auf die Bedürfnisse anderer einzulassen. Zusammenhalten, sich um einander kümmern, Rücksicht nehmen: So meistern wir die 24/7-Zeit im Lockdown.

Ein Blick in die Zukunft: Mai 2020, der Bund erklärt den Lockdown offiziell als beendet. Es ist 15.00 Uhr und mit der letzten Pressekonferenz haben wir die Freikarte ‚nach Aussen‘ in die Hand bekommen. Werden wir, wie von vielen prognostiziert, in ein Momentum der völligen Ekstase und einem Feiersturm ausbrechen? Ich denke nicht.

Suche nach Halt

Die erste Reaktion wird vielmehr Unsicherheit sein. Dürfen wir jetzt wirklich wieder aus dem Haus? Darf ich ins Büro? Darf ich meine Freunde treffen und hat unser Lieblingscafé wieder geöffnet? Wir werden im ersten Moment, ähnlich wie ein Kleinkind, das beginnt zu laufen, vorsichtig zurück in die Welt tapsen. Eine Welt, die sich uns plötzlich wieder in ihrer Fülle präsentiert. Dass, was vorher normal war, ist jetzt ungewohnt und irgendwie fremd. Es gibt keine ‚Gehe zurück auf Los’-Karte, sondern es geht einfach weiter.

Natürlich gewöhnen wir uns an diese Situation wieder, aber zuerst suchen wir nach Orientierungspunkten. Wir suchen nach Vertrautem, das uns Sicherheit bietet in einer Welt, die wir einst kannten, der wir uns nun wieder annähern müssen. Bis vor wenigen Stunden hat der Bund unser Handeln und Tun gelenkt, jetzt sollen wir wieder selbst Übernehmen. Egal, ob es um die Wiederaufnahme der eigenen Tätigkeit, einer aufgezwungenen Auszeit, oder gar einen Neustart geht, was es jetzt braucht ist eines: Vertrautes.

Bekanntes gibt uns Sicherheit und stiftet Vertrauen. Das ausgiebige Feiern mit vielen, einst Leidensgenossen, die uns dennoch fremd sind, schafft das nicht. Ich bin überzeugt, dass diese Zeit nach Corona auf das einzahlt, was ich ‚Beziehungsnetzwerk‘ nenne. Momente mit Vertrauten, Austausch und vor allem ein Wiedersehen mit den Persönlichkeiten, die einem in der Krise wirklich gefehlt haben. Man stellt am Ende eben doch mit Erschrecken fest, dass das so viele gar nicht waren. Umso wichtiger, sich um die Wenigen zu bemühen und dadurch die stützenden Säulen in seinem Geschäfts- und Privatleben wieder zu beginnen aufzubauen.

Sehnsucht nach Bekanntem

Wir werden sicher den Drang verspüren zu verreisen, aber nur in Hotels und an Orte, die wir bereits kennen und innerhalb unseres eigenen Landes. Wir werden essen gehen, jedoch ohne Experimente, sondern zu unserem Lieblingsitaliener um die Ecke. Einkaufen werden wir mehrheitlich lokal und wenn möglich auf dem regionalen Wochenmarkt. Wir wollen diesen Zusammenhalt, den wir die letzten Wochen erfahren haben, aufrecht erhalten und weitergeben. Global braucht es aktuell nicht. Global macht uns eher Sorgen.

Was vermissen wir aus der Corona-Zeit?

Wochenlang seinen Interessen folgen zu können hat ein Ende. Lesen, Sport, Kochen, Malen, all das sind Aktivitäten, die unsere Kreativität nähren und denen wir uns verstärkt hingeben konnten. Den Effekt, den ich feststellen durfte: Es tut gut diesen Zweiklang aus Kognitiven (Business) und Kreativen zu haben. Die beiden Welten bedienen einander. Wie hält man, zurück im Alltag, diese Balance aufrecht? Zeit und Raum, das sind die magischen Worte. Das gelingt uns am besten, wenn wir unsere Kreativität im Kontext mit dem Beruf setzen. Mehr Stabilität in jeglichen Situation ist durch diese Balance garantiert.

Was mich kürzlich inspiriert hat: Nach Anerkennung streben, heisst sein Talent nicht ausleben.

Der berühmte Maler Vincent Van Gogh hat zu Lebzeiten gerade eins seiner magischen Bilder verkauft. Sein Talent wurde erst nach seinem frühen Tod mit 37 Jahren erkannt. In einer Sammlung der Briefe die Vincent seinem jüngeren Bruder Theo regelmässig schrieb, lässt sich die Entstehung und vor allem die harte Arbeit, die hinter dem Genie und dem Mythos des Malers Vincent Van Gogh versteckt, Stück für Stück nachempfinden.
Vincent lebte in ärmlichen Verhältnissen, sein Bruder Theo war sein Financier und alles Geld steckte er in Papier, Farben, sowie Malutensilien. Für sich selbst nahm er sich nur das Nötigste. Hingabe, Fleiss und Einsamkeit waren seine Begleiter. Er sagte einmal, dass er seiner Zeit voraus sei. Das war er wohl, und dennoch war er nicht müde weiterzumachen.
Die Geschichte des jungen Van Gogh soll motivieren, speziell in schwierigen Umständen den Glauben an das eigene Tun nicht zu verlieren und der kreativen Schaffenskraft als Unternehmer heute mehr denn je zu frönen. Nicht für andere, aber für einen selbst. Sollte die Geschichte alleine nicht inspirieren, dann sicher eines von fünf Sonnenblumen Bilder die Vincent Van Gogh malte. Dieses hängt in Amsterdam im Van Gogh Museum.

Last but not least...

Die Inbox unserer E-Mail Accounts ist voll mit ‚Inspiration‘ zu allen möglichen Themen. Genau hier liegt der Fehler: Wer bekommt unsere Aufmerksamkeit und viel wichtiger, was inspiriert uns wirklich? Inspiration ist ein Mittel, das ich einsetze, um die Blickwinkel meiner Kunden zu verändern, immer mit dem Ziel einen Zugewinn für klarere Geschäftsentscheidungen zu erzeugen. Diese Impulse können in Form der ‚Tour of Inspiration‘ stattfinden. Wie so etwas aussieht, ist hier bildlich festgehalten.

Soviel zu dieser besonderen Ausgabe des Letter of Inspiration.


#4 Letter of Inspiration - Ein gutes Leben

In dieser Ausgabe des Letter of Inspiration wage ich eine Annahme, was ein gutes Leben heute ausmacht und was das mit dem eigenen Charakter zu tun hat. Zudem spreche ich über das Rezept für Erfolg und mein Retreat, welches im März mit den Vordenkern aus Wirtschaft, Philosophie und Kulinarik einen einmaligen Ort zum Denken und Sein bietet.

Ein gutes Leben

Früher galt ein Leben als gut, wenn man sich alles leisten konnte. Alles war meistens klassifiziert mit mindestens einem Sommer- und Winterurlaub im Jahr, zwei Autos, einem Haus, vielleicht sogar einem Ferienhaus noch irgendwo im Süden. Die neuen Generationen haben weder einen Führerschein, noch lernen sie das Skifahren in der Schule. Interkontinental Flüge werden in Zeiten von Greta und dem überall spürbaren Klimawandel kritisch hinterfragt. Und Essen gehen? Ja, aber bitte vegan und mit regionalen Produkten. Ein gutes Leben: Was bedeutet das heute?

Luxus verabschiedet sich vom Überfluss

Mit dem Konsum ist es ähnlich, wie mit dem monatlichen Gehalt: Bis zu einer gewissen Höhe freuen wir uns noch über die Gehaltserhöhung. Ab einem bestimmten Punkt ist jedoch der Grenznutzen erreicht. Es kümmert uns nicht mehr, denn der nächste Sprung müsste ein immens grosser sein, um einen Unterschied in unserem Lebensstil auszulösen. Die letzten 40 Jahre waren gute Jahre. Was ich damit meine? Es hat uns an nichts gefehlt. Es war alles verfügbar und wenn, dann haben wir uns eher die Fragen nach dem 'Mehr' gestellt, aber nie nach dem 'Ob'. Der natürliche Reflex von ständiger Verfügbarkeit führt zur Abwendung, da langweilig. Ähnliches passiert mit dem Konsum. Er ist vulgär geworden, denn wir wollen nicht das nächste Sterne-Restaurant testen oder noch ein Auto kaufen. Auch braucht es das Haus in Spanien nicht mehr, denn die Kinder fliegen wegen ihres CO2-Fussabdrucks nicht mehr. Das Ende des Konsums führt zu einer Neuausrichtung des Luxus. Das Reduzieren, einen minimalistischen Lebensstil führen, scheint die Folge des Wohlstands zu sein.

Der einfache Lebensstil

Luxus hatte immer einen Abgrenzungsnutzen, der sich durch beschränkte Verfügbarkeit oder einen hohen Preis dargestellt hat. Nun banalisieren Plattform-Modelle wie booking.com oder UBER, aber auch Anbieter wie easyJet ein Gut, das lange nur denen, mit dem ‘guten Leben’ vorbehalten war. Heute hat jeder Zugang zu einem Top-Deal im 5* Hotel, der Chauffeur (UBER) holt einen vom Flughafen ab und der eigentliche Flug kostet nur 39.00 CHF. Wenn Luxus plötzlich demokratisiert wird, spätestens dann stösst dies einen Wendepunkt an. Hinzu kommen die neuen Wege der Kommunikation, die mehr visuell als verbal sind. Das perfekte Instagram-Bild löst die Postkarte aus dem Urlaub ab und WhatsApp erlaubt uns, trotz tausenden Kilometern Distanz, ständig mit unserer Familie und Freunden verbunden zu sein. Am Ende sehnen wir uns nach einer Pause. Eine Pause von all der Verfügbarkeit, dem imperfekten Moment, an den man sich erinnert, weil er eben nicht aussieht, wie aus einer Werbeanzeige abfotografiert.

Ein ausgeprägter Charakter

Zum Zulassen des Imperfekten gehört Mut. Wir wurden Jahrzehnte lang trainiert, wie ein gutes Leben auszusehen hat und nun sollen wir das einfach vergessen? Schwierig, und gleichwohl öffnet das einen neuen Weg. Ich wage die These, dass der neue Luxus stark mit der Persönlichkeit verbunden ist. Je stärker wir unseren Charakter ausbilden, desto stärker wird unser ‘neues Luxusgefühl’ sein. Der Weg zum guten Leben der neuen 20er Jahre läutet die Ära der Künstler ein. Wen dieser Gedanke interessiert, kann hierzu meinen Artikel „Das Zeitalter der Künstler“ lesen.

Rückblick: Mein Circle of Inspiration in St. Moritz

Wir müssen den Ursprung kennen, um die Konsequenzen zu verstehen. Die Frage, wie Unternehmer Relevanz in dieser neuen Zeit generieren, war das Kernthema meines letzten Circle of Inspiration (klick für Details). Gemeinsam mit einer intimen Gruppe geladener Gäste habe ich bei Hauser & Wirth in St.Moritz über die Kunst der Kontext-Kreation bei einem Dinner inmitten des inspirierenden Umfelds der Galerie diskutiert. Am Beispiel der aktuellen Ausstellung hat Direktor Stefano Rabolli Pansera uns mit seinen Geschichten in den Bann gezogen und eine anregende Tisch-Diskussion mit den anwesenden Gästen motiviert. Zusammenfassend wurde klar: Je genauer wir den Kern verstehen, desto besser sind wir in der Lage ihn zu vermitteln. Wozu braucht es das? Um Relevanz und somit Bedeutung in einer Zeit, in der alles verfügbar ist, zu erzeugen.

Was mich kürzlich inspiriert hat: Ein Rezept für Erfolg.

Meine Leidenschaft liegt darin, Momente der Inspiration für Führungspersönlichkeiten zu kuratieren. Das hat den wunderbaren Nebeneffekt, dass ich mit vielen spannenden Menschen Gespräche führen darf. Die wirkliche Kunst dahinter entsteht jedoch erst durch das Verbinden und Verdichten meiner Beobachtungen. Nun, nach ein paar kürzlichen Treffen, glaube ich “ein Rezept für Erfolg” erkannt zu haben.

Seinen eigenen Weg gehen: Eine inspirierende Begegnung hatte ich mit einem Antiquitätenhändler und Restaurator in Zürich. Er hat mir von seinen Berufsanfängen erzählt: Alle Kollegen sind zum Studieren und er hat sich entschieden einen handwerklich Beruf zu erlernen. Oft wurde er dafür belächelt. Heute sagt er - zurecht mit Stolz - “Ja, das was ich heute tue, können nur noch ganz Wenige. Ich würde daher schon sagen, dass ich erfolgreich bin.” Der Herr von dem ich erzähle, ist heute über 70 Jahre. Er sagt es geht ihm sehr gut, vor allem wenn er arbeitet, denn da merkt er weder die Zeit noch kleine Wehwehchen, die einen im fortschreitendem Alter ereilen.

Erfahrungen machen ist entscheidend: Beim kürzlichen Abendessen mit Künstlern, die man gemein als ‘erfolgreich’ bezeichnen darf, hat mich interessiert, ob sie ein Rezept für ihren Erfolg rückblickend erkennen. Unabhängig voneinander haben beide das Ausland als einen Grund genannt. Ohne das Arbeiten in Chicago oder Berlin wäre die Anerkennung ihrer Arbeit heute nicht an dem Punkt. Der gewonnene Perspektivenwechsel im Ausland und die gesammelte Erfahrung haben ihren Arbeiten einen weiteren Blickwinkel hinzugefügt und eine Verstärkung gewisser Charakteristiken verursacht. Starke Charakter haben etwas magisch Anziehendes.

Was ich daraus lerne? Erfolg ist etwas Individuelles. Es gibt kein Patentrezept. Viel wichtiger scheint mir das Folgen des intuitiven, persönlichen Weg, ob dieser nun zur Schreinerlehre, ins für eine Weile ins Ausland führt: Unser ‘gutes Leben’ definieren wir selbst.

Auf den Punkt gebracht

Ein gutes Leben galt lange als erfüllt, wenn wir eine Anreihung an materiellen Dingen verfügbar hatten, wie ein Haus, Autos und Urlaube. Diese Güter sind heute allgemeine Zugänglich, man mag sagen: demokratisiert. Das ‘gute Leben’ definiert sich neu. In einer Überflussgesellschaft wird ein einfacher Lebensstil zum Luxus. Das Imperfekte wird zum Sehnsuchtsmoment und plötzlich löst der Wunsch man selbst zu sein den Mut aus, eigene Charakterzüge wieder zu frönen. In einer Zeit der unlimitierten Verfügbarkeit ist das eine Kraft, die Unterscheidung wieder ermöglicht, denn Charakterzüge können nicht imitiert werden und im richtigen Kontext gesetzt gewinnen sie zudem an Bedeutung.


#3 Letter Of Inspiration - Die mitfühlende Maschine: Der Mensch.

Die dritte Episode meines Letter of Inspiration ermutigt zum Ausleben der eigenen Neugierde. Wir müssen nicht gleich Amerika durch Zufall entdecken, aber vielleicht etwas, was uns neben dem Job inspiriert. Zeit und die richtigen Impulse können unseren Blick verändern und unsere ‘Eigenartigkeit’ stärken. Das Zero Senses Retreat ‘Cultivating Presence’ bietet im März 2020 genau diese Möglichkeit.

Die mitfühlende Maschine: Der Mensch.

Auch ich musste feststellen, dass die Reduktion von Schlaf, das Optimieren unseres Körpers durch Morgensport und gesunder Ernährung, gepaart mit dem Versuch mein Gedächtnis durch Fremdsprachen mit neuartigen Apps zu optimieren, mich nicht die bessere Maschine werden lässt. Diese banale Erkenntnis wirft jedoch die Frage auf: Was bedeutet es menschlich zu sein? Kürzlich hatte ich eine angeregte Diskussion mit einem bekannten Schweizer Philosophen über den Unterschied zwischen Mensch und Maschine. Er fasste diesen wundervoll bildhaft zusammen:

Ein Laib Brot:

Wenn ich eine Maschine zum Bäcker schicke, um ein Laib Brot zu kaufen, bekomme ich ein Laib Brot. Wenn ich ein Kind zum Bäcker schicke, das den Duft von frisch gebackenen Schoko Croissants in der Nase riecht, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass ich kein Brot bekomme.

Situative, impulshafte und individuelle Handlungen unterscheiden uns von der Genauigkeit und Perfektion, in denen uns Maschinen x-fach überlegen sind. In einer Debatte über künstliche Intelligenz zwischen Elon Musk und Jack Ma, sagte der Alibaba Gründer: „Schach ist als Spiel zwischen Mensch und Mensch gedacht, es interessiert mich nicht, ob eine Maschine mich darin besiegt, genauso wenig versuche ich schneller zu rennen als ein Auto.“ Wir erschaffen uns diese ‘Nutzgegenstände’ und die Zeit, die wir dadurch gewinnen, sollten wir laut Ma, in die eigene Entwicklung investieren.

Individuelles Denken

Serendipität steht für positive, überraschende Entdeckungen, die Menschen immer dann machen, wenn sie eigentlich ein Laib Brot kaufen wollen: Eine glückliche Fügung. Eines der berühmtesten Beispiele ist wohl Christopher Kolumbus, der durch Zufall Amerika entdeckte. Das Phänomen von Serendipität, ist in einer Welt, die durch Maschinen optimiert wird, jedoch undenkbar. Individuelles Denken ist ausgeschlossen. Liegt genau in diesem freien Denken das Potential, das uns aus der ‚mitfühlenden Maschine‘ einen Menschen macht? Und viel spannender: Wie kultiviert man genau diese Stärke? Nachdem wir die letzten Jahre doch mehrheitlich versucht haben, besser und schneller als Maschinen zu sein...

Raum, um diese überraschenden Entdeckungen zu schaffen biete ich mit meinem Retreat für maximal 10 Führungspersönlichkeiten im März 2020 an. Für ‘Cultivating Presence’ habe ich im Kern 5 Impulse kuratiert. Das 2 ½ tägige Programm bietet wissenschaftliche Beiträge durch internationale Meinungsführer aus Wirtschaft, Forschung und Philosophie, aber auch sensorische Impulse aus dem Bereich Genuss und Kunst. Der Schwerpunkt auf Sensorik schafft eine ganz andere Wahrnehmungsebene. Verstärkt wird das durch die Lage des Ortes, inmitten der Schweizer Alpen, was eine einmalige Atmosphäre erzeugt. Ein wahrnehmungsschärfendes Erlebnis mit Zeit und Raum zum individuellen Denken, ist garantiert. Hier gibt es alle Details.

Was mich kürzlich inspiriert hat? Die prägenden Jahre.

Gerade habe ich die Auto-Biografie von Marina Abramovic gelesen, eine der wohl erfolgreichsten Performance Künstlerinnen dieser Zeit und für mich eine sehr inspirierende Persönlichkeit.

Diese Frau, die sich selbst - ihren Körper - als Leinwand nutzte und ihre persönlichen Erlebnisse (Familie, Partner, Freunde) als ‘Farbe’ oder Inspiration zum Bespielen verschiedenster Schauplätze verwendet hat, schlussfolgerte nach fast 500 Seiten, dass sie all die Jahre nach Aufmerksamkeit und Zuneigung (vor allem von ihren Partnern) suchte. Warum?

Abramovic ist im kommunistischen Regime in Belgrad, ehemals Jugoslawien, in einer sehr gut situierten Familie aufgewachsen. Und dennoch fehlte es ihr an Liebe und Aufmerksamkeit, die sie vor allem durch ihre Mutter nie erfuhr. Diese Härte liess Marina nicht zuletzt leidenschaftlich ihre Performances aushalten, was der Titel ihrer Biografie ‘Durch Mauern gehen’ bildhaft verdeutlicht.

Das nun tiefenpsychologisch zu erkunden liegt mir fern, was ich jedoch als interessant empfinde, ist die Erkenntnis, wie entscheidend die Jahre unserer Kindheit für das spätere Verhalten sind (in Abramovics Fall noch heute mit 72 Jahren). TrendsActive, eine Trend-Agentur aus Holland, sieht sich genau diese prägenden Jahre auf einer Meta-Ebene an. Basierend auf den äusseren Einflüssen (u.a. finanzielle Stabilität, wirtschaftliche Entwicklung, Krisen) in den Jahren von 4 bis 14, leitet das Team von TrendsActive Verhaltensmuster ab und gibt Antworten, wie man als Unternehmen die jeweiligen Generation erreicht.

Es ist spannend, den Einfluss der prägenden Jahre als Erkenntnis in einer Autobiografie einer berühmten Künstlerin zu finden, sowie als Ansatz, um Zielgruppen in der Geschäftswelt besser zu verstehen.

Im Überblick

Wirklich reizvoll finden wir Personen, die aus bekannten Rahmen ausbrechen und ‘anders’ sind. Diese Eigenartigkeit haben wir alle in uns. Je künstlicher die Intelligenz wird, je mehr steigt das Potential, das in unserem eigenen Charakter steckt. Zeit, um das Potential zu entwickeln und zu nutzen, wird den Erfolg unserer Zukunft bestimmen. Nutzgegenstände, wie Alibaba Gründer Jack Ma Dinge bezeichnet, die von Menschen geschaffen wurden, sollen uns die Möglichkeit geben, dem individuellen Denken wieder zu frönen. Ich biete mit dem Zero Senses Retreat ‘Cultivating Presence’ im März 2020 den Raum dafür.


#2 Letter of Inspiration - Der Luxus: bewundert, begehrt, am Ende

In dieser Ausgabe meines Letter of Inspiration liest Du, wie sich das Verständnis von Luxus verändert hat, welche Rolle die Themen ‘Bedeutung’ und ‘Kennerschaft’ hierbei einnehmen, und warum das zum Ende des Konsums führt. Den Abschluss macht ein Impuls zur Leichtigkeit.

Der Luxus: bewundert, begehrt, am Ende

Der Luxusmarkt galt lange als Seismograph für den Massenmarkt. Ein grosses Statement, beginnend mit der Fragestellung, was Luxus eigentlich ist, und endend mit der Überlegung, was das für mein Geschäft bedeutet.

In den heranwachsenden Generationen (in Medien als Millennials und Gen Z bekannt) hat es in den prägenden Jahren, im Alter zwischen 10 und 25 Jahren, nie an etwas gefehlt. Sie sind in einer globalisierten Welt, ohne jegliche geografischen Grenzen oder eingeschränkten Zugang zu Produkten aufgewachsen.

Was macht einen Unterschied, wenn der Zugang zu allem uneingeschränkt ist und jeder alles zu jeder Zeit haben kann? Der Wunsch nach Bedeutung und Sinn wird immer stärker. Es ist vermutlich naiv anzunehmen, dass das keinen Einfluss auf eine Industrie hat, die von Konsum und Materiellem dominiert wird.

Ein Beispiel ist die Flugindustrie: Was lange als Luxusgut galt und nur einer ausgewählten Schicht zugänglich war, hat heute den Massenmarkt erobert. Flughäfen sind vergleichbar mit überfüllten Innenstädten und das Fliegen per se wird mittlerweile sogar von vielen als Last wahrgenommen. Die allgemeine Erhältlichkeit reduziert die Bedeutung. Konzepte wie NetJets, ein Anbieter für Privatflüge, wachsen stetig. Warum? Sie verkaufen keine Flüge, sondern Sicherheit und Unabhängigkeit für ihre exklusive Kundenklientel. Werte, die einen neuen Luxus beschreiben.

Wissen schafft Wertschätzung und somit Bedeutung. Auf der Suche nach Bedeutung ist Materialismus uninteressant geworden. Das Verständnis von Luxus entwickelt sich weg vom seinem Status-Nutzen hin zu einem Kennerschafts-Thema. Letztendlich diktiert die Tiefe des Wissens zum Produkt den Level an Genuss. Ein schönes Beispiel, das dies wunderbar dramatisiert, sind Menü-Präsentationen in Sterne-Restaurants. Hier findet selbst der lokale Bauer und die Milchkuh Erwähnung. Alles Wege, um dem Produkt (noch mehr) Bedeutung zu geben.

Welchen Einfluss hat das auf mein Geschäft? Erfolg hat, wer Bedeutung kreiert und diesen neuen Wert im passenden Kontext vermittelt.

Das Zeitalter des Connoisseurs

In dieser skizzierten Veränderung haben Personen mehr Wert als grosse Marken. Es geht um individuelles Denken und ein Mehr an Tiefe, als die durchschnittliche Google-Recherche mir beschert. Sichtbar wird das u.a. in der wieder aufkommenden Wertschätzung für Handwerkliches. Ob das im neuen Trend-Beruf des Baristas zu erkennen ist, der als Qualifikation ein extravagantes Wissen über Kaffeebohnen-Herkunft, Rösttemperaturen und Mahlgradstärke verfügt, oder, der Bereitschaft bis zu drei Monate auf ein handgefertigtes Paar Lederschuhe zu warten.

Was diese Entwicklung zudem befeuert ist eine Berufsgruppe, die lange nur in der Kunstwelt zu finden war: der Kurator. Eine Person, die persönliche Verbindungen zum Connoisseur hat, in der Kunstwelt als Künstler bekannt, und geschickt einzelne Werke zu einer Ausstellung verbindet. Diese Gabe wird zukünftig, übersetzt auf andere Branchen, mehr und mehr ein Bedürfnis sein und eine neue Form von Anerkennung geniessen. Die Suche nach Bedeutung lässt Konsumenten nicht mehr vor Boutiquen Schlange stehen, sondern nach Zugängen zu Kennern Ausschau halten.

James Freeman und sein BlueBottle

Vermitteln von Bedeutung in einem hoch kompetitiven Markt: James Freeman, Gründer der kalifornischen Kaffeehauskette Blue Bottle, hatte einen Traum: Er wollte 2004, neben den bereits bekannten Coffee Shops dieser Welt, den besten Kaffee anbieten. Viele Gespräche, Tastings und Forschungen später fand er heraus, dass der geschmackliche Höhepunkt von Kaffeebohnen 48 Stunden nach der Röstung signifikant abnimmt. Nun war sein Ziel klar: Er bietet nur Kaffee, der mindestens 48 Stunden nach der Röstung konsumiert wird. Das Ergebnis? Weltweit mehr als 60 Läden und ein Umsatz von 22.5 Millionen USD.

Das Ende des Konsums

Der exzessive Konsum ist nicht länger schick. Der Kennerschafts-Luxus zeigt sich im leisen, unaufdringlichen Genuss und lässt sich als radikal anspruchsvoll zusammenfassen. Einfach den teuersten Tropfen Rotwein zu trinken, genügt nicht, es geht nicht mehr um die laute Oberfläche (Status und Preis). Weinstil, Bezug zum Winzer, Weinanbau und -ausbau, das Hintergrundwissen bekommt Relevanz. Wenn der Sommelier, der Wein-Kurator, nicht überzeugt, dann wird lieber Selleriesaft oder Wasser mit Zitrone getrunken. Es herrscht ein neues Level an Klarheit. Der einfache Zugang zu Informationen macht es möglich und das Kennerschafts-Wissen lässt die Bereitschaft zum Kompromiss schwindend gering werden. Der Konsument ist bewusster, gebildeter und interessierter. Laut einer Studie des Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) wird dieser Trend noch weitergehen: ‘Der Konsument ist gleichzeitig Produzent.’ Nun spinnen wir den Kreis des Connoisseurs einmal weiter: Der eigene Anspruch steigt, das Handwerk erfährt ein Revival: Wird Kaufen irgendwann ersetzt durch Selbermachen und das Tauschgeschäft?

Was hat mich kürzlich inspiriert? Der Wunsch nach Leichtigkeit.

Im Kopf hatte ich wunderschöne, bunte Häuser, eingebettet in die Felsen des Tyrrhenischen Meeres, sowie weisse, kleine Strandbuchten, die einem von der heissen Augustsonne eine Abkühlung bieten. Die Realität der Amalfi Küste waren überfüllte Passstrassen, schwarze, heisse Kiesstrände, an denen man sein Handtuch im Tetris-Modus in eine kleine Lücke einpassen durfte.

Platz, Ruhe, Unabhängigkeit, für mich Attribute des leisen Luxus, weit gefehlt. Aber, die drei Tage an der Süditalienischen Küste waren gleichwohl bereichernd:
Menschen, vornehmlich Italiener, die all das nicht gestört hat. Die kultiviert, stilvoll den Moment genossen und gelebt haben. Weit weg von Selbstoptimierung oder -inszenierung für den nächsten Instagram-Post. Ohne Yoga-Lehrer-Ausbildung, veganer Ernährung oder dem Drang nach Minimalismus durch die selbstauferlegte Reduktion auf nur 100 Dinge. Alles Wege unserer schnelllebigen Zeit, um sich selbst wieder näher zu kommen. Nein, diese Leute haben Genuss und das Sein mit Leichtigkeit zelebriert.

Meine Beobachtung: Die Leichtigkeit bekommt nicht, wer am meisten Energie auf das Erreichen verschwendet, sondern das Gegenteil macht: Loslassen und Sein.

Im Überblick

Das Verständnis von Luxus verändert sich und löst einen Rückgang des inflationären materiellen Konsums aus. Der Konsum der Neuzeit entwickelt sich zum Kennerschafts-Luxus. Das setzt einen neuen Schwerpunkt auf Dich selbst: dein individuelles Wissen, dein persönlicher Kontakt und am Ende das Kreieren deines eigenen Kontextes. Ein Blick in das Buch von Hans-Ulrich Obrist ‘Ways of curating’ und mein Blog können erste Impulse in diese neue Welt geben.


Wer inspiriert das Vorbild?

Abstract: Führungskräfte gelten oft als Vorbilder, Quelle der Inspiration und selbstbewusste Entscheidungsträger. Doch diese Rolle kann auch eine Bürde sein: Woher holen diese charismatischen Persönlichkeiten ihre Kraft? Zero Senses hat mit „Curated Inspiration* ein Modell entwickelt, das Führungspersönlichkeiten einen unvoreingenommenen Spiegel und individuelle Impulse bietet, um die eigene Perspektive zu durchbrechen und neuen Gedanken Raum zu geben.

„Jedes echte Kunstwerk wird in geweihter Stunde empfangen und in glücklicher geboren, oft dem Künstler unbewusst, aus innerem Drange des Herzens“

- Kaspar David Friedrich

Wer inspiriert den Inspirator?

Führungspersönlichkeiten sind charismatische Personen mit einem angeborenen Talent, andere anzuleiten und zu begeistern. Dennoch ringen auch sie mit den gleichen Herausforderungen wie alle anderen, spühren die lähmende Unsicherheit vor grossen Entscheidungen, die ihr Leben verändern können, sowie die quälende Angst eine Chance zu verpassen. Die natürliche Fähigkeit zu führen hat ihren Preis, der darin besteht, die Erwartungen zu erfüllen: Immer die richtigen Entscheidungen zu treffen, nie eine Gelegenheit zu verpassen, unerschrocken Widrigkeiten zu trotzen und eine ständige Quelle der Inspiration zu bleiben.

Führungspersönlichkeiten sind permanent im Zugzwang die Menschen um sich herum zufrieden zu stellen: Oberflächlich betrachtet scheinen sie das Sagen zu haben, doch selbst das Leben eines erfolgreichen CEO wird von seinem Terminplan diktiert. Wenn sie einmal der Leere gegenüberstehen, wie etwa in einem Moment unerwarteter Freizeit, fühlen sie sich fast gelähmt. Im Sumpf des geschäftlichen Alltags finden Führungspersönlichkeiten selten Inspiration, und wenn doch, dann kommt diese nur aus dem bekannten Umfeld. Der „Sweet Spot“ besteht darin, die Wahrnehmung zu öffnen und Inspiration außerhalb des eigenen Bereichs zu finden und so den eigenen Horizont zu erweitern.

Künstler der Romantik wie Kaspar David Friedrich malten nahezu perfekt realistische Landschaften, Portraits und historische Szenen und fügten nur einen Hauch von Dramatik hinzu, indem sie bewusst einen bestimmten Aspekt in der Komposition besonders hervorhoben. Diese Betonung erreichten sie beispielsweise durch das intensive Auftragen leuchtender Farben oder einer übertriebenen Darstellung von Gefühlen, was die Werke fast schon in Sentimentalität abgleiten ließ. Das Ergebnis sind Werke, die in der Realität verankert sind und uns dennoch ein Gefühl von Magie vermitteln, das wir nur schwer beschreiben können. Im geschäftlichen Kontext fügt Zero Senses genau diesen Hauch von Dramatik hinzu. Zero Senses kuratiert eine „Ausstellung“ inspirierender Impulse, um die Wahrnehmung zu öffnen und letztendlich den Inspirator zu inspirieren.

Impulse zu einem stärkeren Bewusstsein

Es gibt ein Element, das hinter jeder Inspiration steht: Der Impuls.

Durch Impulse öffnet Zero Senses die Wahrnehmung. Mit dem Ergebnis, den Blickwinkel auf die Realität zu erweitern und somit ein höheres Maß an Bewusstsein bietet. Der letzte Bezugspunkt ist immer die Realität. Doch die Kenntnis der eigenen Werte, Motivationen und Antriebe ist die Grundlage für ein bewusstes Handeln im Geschäftsleben.

Impulse, die inspirieren, können alle möglichen Formen haben. Es können sensorische Reize sein (Essen, Wein, die Oper, usw.), ein Erlebnis (Ausstellungen, Referate, neue Technologien, usw.), oder eine Begegnung mit einer inspirierenden Persönlichkeit. Aber um das Bewusstsein wirklich zu wecken, müssen diese Impulse individuell sein. Ein Impuls ist ein „flüchtiger Funke“, der eine emotionale oder intellektuelle Reaktion auslösen kann. Um durch den Impuls Erfahrungen aus der Vergangenheit, persönliche Werte, Überzeugungen und Motivationen anzusprechen, muss dieser im richtigen Kontext erfahren werden: Curated Inspiration.

Neue Impulse werden nur wahrgenommen, wenn sie relevant oder vertraut sind. Wenn man einen Impuls nicht zuordnen kann, ist es einfach zu anstrengend, sich darauf einzulassen – und so ignoriert man ihn unbewusst. Wenn man aber an einem Thema wirklich interessiert ist, wächst die Aufmerksamkeit fast von selbst. Darum bietet Zero Senses individuelle und sehr persönliche Impulse, genau abgestimmt auf die Bedürfnisse der Kunden und derer Unternehmen.

„Curated Inspiration“ - Die einzelnen Phasen

Zero Senses bietet einen Weg von 0+3 Phasen an.
Wie ein Kurator, der durch die sorgfältige Auswahl von Kunstwerken für eine Ausstellung einen Kontext aufbaut, wählen wir die richtigen Impulse aus, um das Bewusstsein und die Aufmerksamkeit zu schärfen. Wie ein Kurator Künstler versteht, so müssen wir auch unsere Kunden verstehen, um den passenden Kontext kreieren zu können.

Deshalb startet die Reise mit Phase 0 (Zero), die ein vertiefendes Gespräch beinhaltet. Wir leiten den Austausch mit der „Zero Senses Matrix“, die auf Tanjas 15 Jahre Erfahrung mit der Arbeit in und mit großen Unternehmen basiert. Wir identifizieren hierbei Bereiche, die persönliche Interessen (d.h. innere Treiber, Motive), externe Faktoren (wie objektive Megatrends, Nachhaltigkeit, neue Technologien) und gesellschaftliche Entwicklungen (e.g. Veränderungen im gesellschaftlichen Verhalten, in den Bedürfnissen der nächsten Generationen, oder im allgemeinen Luxus- und Konsumverständnis). Wir berücksichtigen auch laufende strategische Projekte in den jeweiligen Unternehmen. Das Ergebnis wird verdichtet und stellt den Rahmen für die weiteren Phasen dar.

Nachdem wir die Bedürfnisse identifiziert haben, werden wir nicht in einem Workshop-Raum sitzen und PowerPoint-Folien durchgehen. Wir verfolgen die Überzeugung, dass Wissen allein nicht genügt, daher begeben wir uns auf eine Reise: Phase 1 (Impulse) beinhaltet kuratierter Impulse, die sensorische Erlebnisse, die Begegnungen mit Künstlern und individuelle Erlebnisse mit neuen Trends beinhalten kann. In Phase 2 (Übersetzung) verdichten wir diese Erfahrungen auf das Wesentliche und verbinden sei mit den unternehmerischen Themen unserer Kunden (Vision, Ziele, Aktionsplan). In Phase 3 (Begleitung) wenden wir die erarbeitete Essenz in einem konkreten Beispiel an. Das garantiert, dass die Ergebnisse anwendbar sind. Während der Phasen bauen und pflegen wir die Verbindung zwischen persönlicher Erfahrung und dem Geschäftsleben unserer Kunden.

Zero Senses bietet einen unabhängigen, neutralen, und freien Spiegel; ein umfangreiches Netzwerk in die Bereiche Konsumgüter- und Luxusindustrie, Kultur und Gesellschaftsforschung; die richtige Mischung individualisierter Impulse, um vertraute und manchmal beschränkte Perspektiven zu durchbrechen. Schlussendlich begleitet das Modell „Curated Inspiration“ Führungspersönlichkeiten auf dem Weg zur bewussten Wahrnehmung ihrer eigenen Stärke.


#1 Letter of Inspiration - Die Leere aushalten

In diesem Brief findet ihr Impulse, wie wundersam das Aushalten von Unsicherheit sein kann, wie man Intuition als Entscheidungshilfe kultiviert und was mich zum Thema ‚Nachhaltigkeit‘ kürzlich inspiriert hat. Last but not least: die Essentials aus meinem Vortrag „Vom rationalen zum emotionalen Denken“, den ich vor 250 Managern in Zürich halten durfte.

Die Leere aushalten

Der Aufbau einer Unternehmung ist sicher kein leichtes Unterfangen. Jedoch ist es für mich wohl das aufregendste und formende Erlebnis bis jetzt:

- Aufregend daher, weil ich permanent Dinge zum ersten Mal machen darf. Ohne Rückhalt durch ein Unternehmen, einen Chef oder Geschäftspartner, der einen retten könnte, oder die vermeintliche Sicherheit eines Senior-Titels. Ich bin einfach nur ich selbst. Auch wenn dies grossen Initialaufwand fordert, so ist es eine Zeit, in der ich fast täglich wachse. Ich setze mich mit Themen intensiv auseinander, werde gefordert einst Erlebtes in einen neuen Kontext zu übersetzen, anzuwenden und arbeite genau auf den einen Moment hin: ein Kundentermin, ein Vortrag, ein Akquisegespräch. Bei dem ich genau dieses ‚neue’ Wissen, die eigenen Gedanken, teile. Was daran aufregend ist? Der Moment der Unsicherheit. Nicht zu wissen, ob der eigene Gedanke verstanden sowie anerkannt wird oder gar inspiriert. Der kurze Augenblick des Schweigens, der gefühlt Minuten gehen kann und der, zumindest bei mir, ein Gefühl des Schwebens ohne Sicht auf den Boden auslöst.

- Formend, da der Moment des Schwebens eine Leere auslöst, die ich gelernt habe zu geniessen. Das Gefühl, wie oben beschrieben, keine Reissleine zu haben, lässt mich wieder lernen, mich auf meine eigene Erfahrung zu verlassen und ausgehend von dieser zu argumentieren. Ein wenig, wie ein Kind, das einmal in die brennende Kerze gefasst hat. Es wird zukünftig nicht nur vermeiden in eine Kerze zu fassen, sondern wird auch vorsichtig sein, wenn es am Lagerfeuer mit Freunden sitzt. Die Kunst, diese Leere zu geniessen, steckt darin, einst Erlebtes in den Moment zu übersetzen und die Leere nicht als Gefahr (Lagerfeuer) zu sehen, sondern zu geniessen (wärmendes Feuer).

Ein Weg diesen Transfer von Erlebtem ins Jetzt zu trainieren, ist durch die Schärfung unserer Sinne. Jack Ma, Gründer von Alibaba, hat dies in einem mitreissenden Interview auf dem WEF 2018 in Davos beschrieben. Der ehemalige Lehrer nutzt das Bildungssystem als Beispiel, um deutlich zu machen, wie entscheidend es zukünftig sein wird, unsere ‚Soft-Skills‘ zu reaktivieren.

Der Mythos Bauchgefühl

Wie sorgenfrei wäre eine Welt, in der ich alles kinderleicht aus meinem Bauch heraus entscheiden könnte. Von der Wetterprognose „Ich fühle, dass es heute noch regnet“, bis hin zur Geschäftsentwicklung „Ich weiss einfach, dass das der richtige Weg für unser Unternehmen ist“. Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus. Intuition ist ein ungenutztes Potential, das, wie alles wertvolle im Leben, erlernt werden muss.

Andrew McAfee, MIT Cambridge USA – ein Herr der für mich immer wieder eine grosse Inspirationsquelle ist – hat dies 2010 in seinem Harvard Business Review Beitrag sogar drastischer formuliert. „Following intuition is a deeply misguided advice“.

Was meint der digitalen Vordenker damit? Es geht nicht um ein naives folgen eines Gefühls, sondern…
…es braucht Zeit Intuition zu entwicklen.
…die Fähigkeit des aktiven Zuhörens und Wahrnehmens muss zuerst trainiert werden
…die Basis für Intuition sind wir selbst, es braucht Konsistenz in der eigenen Wahrnehmung, um diese Kraft nutzen zu können. Wie das geht? Lest diesen Artikel von mir: ‚ZERO is the light‘

Heute, knapp 10 Jahre später, fand ich im Forbes Magazin ein Interviewmit Ryan Caldwell, Gründer des rasant wachsenden Technologie-Unternehmens MX Technologies. Ryan beschreibt eindrücklich, was es unternehmerisch bedeutet auf die eigene Intuition zu vertrauen. Am Ende lässt es sich mit Klarheit zusammenfassen. Klarheit, wer ich bin. Klarheit, was das unternehmerisch bedeutet (=Werte). Klarheit, in Worten und Verhalten. Klarheit, um konsequente Entscheidungen zu treffen.

Ich gebe den Herren McAfee und Caldwell Recht:
In der Intuition liegt ein enormes Potential, das uns unabhängiger klare Entscheidungen treffen lässt, da sie aus uns selbst heraus getroffen werden. Es gilt diese kaum genutzte Stärke zu reaktivieren und zu kultivieren, um sie anwenden zu können. Ich mag den Vergleich mit Sport: Würde ich mir heute einfach so vornehmen täglich Sport zu machen, würde ich das vermutlich fünf Tage durchhalten. Um jedoch Sport als Selbstverständnis in meinen Alltag zu integrieren, braucht es Konsequenz, Ausdauer und den starken Glauben, dass es mir einen Mehrwert stiftet. Nicht anders ist es mit der Intuition.

„Intuition ist keine Willkür und auch kein sechster Sinn, es ist eine Form von Intelligenz“, sagte Prof. Gerd Gigerenzer, Direktor Max-Planck-Institut Berlin. Für mich ist es die Fähigkeit, Wissen (Ratio) mit Gefühl (Emotion) zu verbinden und in den Moment zu übersetzen.I am text block. Click edit button to change this text. Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.

"Intuition ist keine Willkür und auch kein sechster Sinn, es ist eine Form von Intelligenz".
- Prof. Gerd Gigerenzer

Wie Intuition als Denk- und Lebensstil kultiviert werden kann, habe ich auf der Frühjahrstagung des spm Verband in Zürich vortragen dürfen. 250 Manager aus der Schweiz waren meine Zuhörer und der Veranstalter hat hierfür eine inspirierende Bühne geboten. Ein Teaser (3 Minuten) ist hier zu finden. Wer Zeit und Muse hat, kann auch dem 30-minütigen Vortrag lauschen.

Was mich kürzlich inspiriert.

Nachhaltigkeit wird vermutlich bald als Unwort des Jahres gekürt. Jeder Unternehmer, aber auch mein privates Umfeld, stimmt ein in den Chor „Ja, wir müssen uns dem Thema annehmen“. Es gibt die wildesten Ideen, wie das umzusetzen ist. Der Eine strebt eine ISO Zertifizierung für seine Firma an, der Nächste kauft nur noch regionale Produkte und ein Anderer verzichtet auf das Fliegen innerhalb der EU, geniesst jedoch jeden Morgen sein Avocado-Toast (Wie kommt die Avocado aus Mexico in die Schweiz?). Was Nachhaltigkeit als Gesamtes bedeuten kann, durfte ich erfahren, als ich einige Monate in Holland gelebt habe.

Ein Land, in dem Städte wie Amsterdam bereits unterhalb des Meeresspiegels liegen, betrifft jede noch so kleine Klimaveränderung unmittelbar. Umso schöner zu erleben, was dieser Umstand mit dem Denk- und Lebensstil der Holländer macht. Die Holländer haben eine enge Verbindung zur Natur. Das zeigt sich nicht zuletzt in der konsequenten Umsetzung im Bereich E-Mobility, sowie zahlreichen Impact Start-ups oder nachhaltigen Food-Konzepten.

Jack Bean, ein veganes Fast Food Start-up:
Einer der Gründer, ein Star-Koch aus Rotterdam, wollte beweisen, dass veganes Essen nicht nur gut schmecken kann, sondern auch satt macht und nachhaltig herzustellen ist. Dieses junge Team nutzt ausschliesslich Produkte, die in der Region angebaut werden (bspw. keine Avocado oder Quinoa). Sie haben einen digitalen Bestellprozess über Tablets bis hin zu Geschirr aus nachwachsenden Rohstoffen. Zielpublikum: Männer, die sich gesund ernähren wollen, aber nicht auf Geschmack verzichten mögen. Nachhause geliefert wird auch, jedoch nur mit dem Fahrrad-Kurier oder E-Scooter und natürlich in recycelbaren Boxen. Grossartiges, ganzheitliches Konzept, mit Entwicklungs-Potential.

Hiermit kommt diese Episode zum Ende. Danke für die Aufmerksamkeit und dem Folgen meiner Impulse.


Der Begleiter

Zusammenfassung

Sich auf einen Moment der Leere einzulassen mag bedrohlich erscheinen, doch hat es etwas Positives. Die Leere mit ihrer vollkommenen Stille, betrachtet als Teil einer Wellenbewegung, kündigt auch immer ein neues Kapitel an. Dennoch muss man nicht alleine durch diesen fast schwerelosen Zustand gehen, ein Vertrauter und reflektierender Begleiter kann Halt geben, Perspektiven öffnen und dafür sorgen, dass man auf Kurs bleibt. Wie? Lesen Sie diesen Artikel.

„Wenn wir von unserem Bauchgefühl entfremdet sind, haben wir kein Gespür mehr für Wirklichkeit und Wahrheit. Die gute Nachricht: Wir Menschen können die Beziehung zu uns selbst wiedererlangen (…). Alles was wir dafür tun müssen – keine einfache Aufgabe, aber ganz sicher machbar – ist, zu unserer wahren Natur zurückzufinden.“

-Dr. Gabor Maté – Kanadischer Physiker, Vortrag auf der 2012 National Bioneers Conference

Zurück zur Stille

Entfremdung von unserem authentischen Selbst bedeutet, den Blick für das zu verlieren, was uns wirklich wichtig ist, weil wir vom Sirenengesang falscher Motivation abgelenkt werden. Die laute, hyperaktive Oberflächlichkeit der Konsumgesellschaft bietet reichlich Ersatz für den verlorengegangenen Sinn: Wir jagen Berufsbezeichnungen, Awards, Besitz, materiellen Erfolg, und sozialer Anerkennung hinterher. Wie der oben zitierte Dr. Maté in der gleichen Präsentation sagte: „Ein Großteil der Wirtschaft basiert auf dem Verlust von Bedeutung in unserer Kultur“.

Der Vertrauensverlust in unsere Intuition ist eine direkte Folge unserer Entfremdung. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die Künstler der ZERO-Bewegung den Kunstbegriff selbst aufgegeben, um einen „reinen“ Ausdruck der Wahrheit zu finden. In ähnlicher Weise müssen auch wir, um unser wahres Selbst zu finden, all die Ersatzmittel loslassen, die unsere innere Leere füllen: die zwanghafte Verschönerung des Sichtbaren, das verinnerlichte Gebot, gesellschaftliche Erwartungen zu erfüllen, und den allgemeinen Missbrauch des Begriffs „Karriere“, oft genutzt als Quelle unserer Identität. Eine völlige Rückbesinnung auf Stille und Leere ist unerlässlich, um überhaupt wahrzunehmen wer wir sind.

In Vino Veritas

Als ehemalige Beraterin, hegte ich neben einem Leben bei Kunden und in Hotels eine tiefe Leidenschaft für Wein. In der Vergangenheit hatte ich über verschiedene Möglichkeiten nachgedacht, meinem Hobby Ausdruck zu verleihen: Von einer Laufbahn als Winzerin bis zum eigenen Weinberg in Kalifornien. Doch keine dieser Optionen fühlte sich richtig an, so als sei der Wein nur der Mittler für eine tiefere Bedeutung gewesen. Wenn man Wein verkostet, fällt es schwer, die einzelnen Komponenten, die im geistigen Bild hinter Geschmack und Geruch aufgehen, zu benennen. Gordon M. Shepherd schrieb in seinem Buch Neuroenology: How the Brain Creates the Taste of Wine:

„(…) Obwohl wir bewusst ein Aroma wahrnehmen, ein Aroma das die Eigenschaften eines Bildes hat, ist uns dieses Bild nicht bewusst. (…) Wir können komplexe Muster wie das Gesicht eines Mitmenschen gut erkennen, haben aber nicht das Vokabular diese zu beschreiben. Genau das ist die Herausforderung, wenn man versucht die Eigenschaften eines Weingeschmacks zu beschreiben“.

Wein zu verkosten ist ein bewusster Versuch, verschiedene Aromen zu identifizieren, wie zum Beispiel Spuren von Holz, Kirsche, Gras oder Heidelbeere. Durch bewusste Unterscheidung erzeugt man eine Brücke zwischen zurückliegenden (geschmacklichen) Erfahrungen und der sensorischen Wahrnehmungen im gegenwärtigen Moment. So wird Wein zu einem Transmitter, einem Hebel, um vorhandenes Wissen in einen neuen Kontext zu bringen. Mit dieser Erkenntnis beschloss ich, das gleiche Muster auf andere Bereiche in meinem Leben anzuwenden und in den geschäftlichen Kontext auszuweiten.

Das Bewusstsein meiner Wahrnehmung und die Fähigkeit diese mit meiner Erfahrung zu verbinden gab mir ein tiefes Vertrauen in mich selbst. Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit von äußeren Einflüssen (d.h. Statistiken, Analysen, Bestätigung und Krisen) ergeben sich aus dem Grundpfeiler durch das Vertrauen in uns selbst. Ich wurde zu einem Mittler und Begleiter für Führungspersönlichkeiten, die ihre persönlichen Stärken erkennen und ihre Intuition (verstanden als bewusste Intelligenz) neu aktivieren wollen. Diese Intelligenz kann entwickelt werden und entsteht aus dem Gleichgewicht zwischen Ratio und Emotionen. Die Schärfung der sensorische Wahrnehmung ist der Schlüssel dafür.

Sich auf die Reise einlassen

Die Rückkehr zu uns selbst ist eine mühsame Reise. Das Unterfangen mag wegen seiner scheinbaren Einsamkeit und der Missachtung gesellschaftlicher Erwartungen entmutigend erscheinen. Wie bei allen Grundlegenden und zutiefst persönlichen Dingen im Leben sind wir mit der Verantwortung und den Anstrengungen, die mit dieser Entscheidung kommen, alleine.

Ich sehe den ersten Schritt daherdarin, diesem Aufbruch zuzustimmen. Die Entscheidung, sich auf diese Reise zu begeben, ist schwieriger als man denkt. Wir haben instinktiv Angst vor Veränderungen. Es ist jedoch besser, sich bewusst zu entscheiden, dass wir tatsächlich an einem Punkt angelangt sind, an dem wir uns verändern müssen. Sonst wird uns andernfalls das Leben irgendwann dazu zwingen.

Es braucht schon einiges an Mut und Entschlossenheit, um sich von den Sorgen des Alltagsgeschäfts zu verabschieden und das Überflüssige trivialer Oberflächlichkeit abzuwerfen. Entschlossenes Ausblenden des Lärms und zumindest vorübergehendes Verlassen unseres gewohnten Kontexts ist unerlässlich, um die Oberfläche des täglichen Lebens zu durchbrechen. Dennoch muss man auf diese Reise nicht alleine gehen.

Es ist kein Zufall, dass selbst mythologische Figuren, wie der mittelalterliche Dichter Dante, einen vertrauten Begleiter auf ihren Reisen hatten. Zu Beginn seiner göttlichen Komödie befindet sich der mittelalterliche italienische Dichter Dante Alighieri in einem dunklen Wald, völlig verloren und von Furcht gelähmt. Doch schon bald findet er einen Begleiter: Virgil, der lateinische Dichter, führt ihn durch die Etappen seiner mystischen Reise von der Hölle ins Paradies. Er sagt zu Dante: "Darum denke und urteile ich, dass es für euch am besten ist, mir zu folgen, und ich werde euch führen und euch von diesem Ort durch einen ewigen Ort führen.“

Die meisten von uns sind zu sehr damit beschäftig, in ihren Hamsterrädern zu laufen und sind völlig abgelenkt, das wahre Ausmaß unserer Selbstentfremdung zu erkennen. Kein Blick nach links und rechts, um bewusst Inspirationsquellen wahrzunehmen oder einen treuen Begleiter zu entdecken, der den Weg zu uns selbst aufzeigt. Doch, wie unsere Vorfahren uns gezeigt haben, sind wir nie allein auf neuen und schwierigen Pfaden gegangen.

Der Begleiter als Spiegel

Klarheit zu erlangen ist die Voraussetzung für Veränderung. Zero Senses ist ein losgelöster und neutraler Spiegel, der Werte, Motivationen und Hoffnungen lediglich widerspiegelt, ohne etwas hinzuzufügen oder wegzunehmen. Ohne Anleitung oder äusseren Impuls verfolgt man gerne den bekannten Weg. Ohne einen bekannten oder geschützten Rahmen, könnte die Angst vor dem Urteil Anderer abschrecken wirken. Zero Senses schafft nicht nur eine sichere Atmosphäre, in der die Wahrnehmung gestärkt werden kann, sondern kuratiert Impulse, um die Wahrnehmung zu öffnen. Zero Senses begleitet auf einer Reise der Transformation.

Das Verkosten von Wein lehrte mich, dass Verständnis gleichzeitig auf Wissen und Erfahrung beruht. Die Schärfung der sensorischen Wahrnehmung und die Reaktivierung der Intuition führen zu mehr Klarheit, die dann wiederum zur Grundlage der persönlichen Unabhängigkeit und inneren Stabilität wird. Es gibt jedoch keinen einheitlichen Weg, das Bewusstsein zu kultivieren. Zero Senses kuratiert die Impulse, die den persönlichen und geschäftlichen Eigenschaften von Führungspersönlichkeiten entsprechen. Während einer Profilierungsphase identifizieren wir die relevanten Schlüsselthemen, angefangen bei visuellen Impulsen (z.B. Kunst, Kulinarik, Natur) bis hin zu Begegnungen mit z.B. begeisternden Persönlichkeiten.

Am Ende kristallisiert sich die Essenz heraus: Wenn sich die eigene Stärke manifestiert, kann diese in jeden Moment, in jede Diskussion und in jede Situation übersetzt und intuitiv angewendet werden. Durch das Entwickeln der Intuition, können allmählich die grundlegenden Muster im Lebens enträtselt und verändert werden.


Video: Tanja Schug über "Cultivating Intuition"

Tanja Schug teilte ihre Gedanken über die Rolle von Intuition in Geschäftsentscheidungen auf der spm Tagung.

Hier geht es zum Vortrag über Intuition und ihre Bedeutung für mehr Klarheit in Geschäftsentscheidungen.

Intuition ist weder ein willkürliches Gefühl noch ein sechster Sinn, jedoch eine Form von Intelligenz, der wir in den letzten Jahren wenig Beachtung geschenkt haben.

Wie das Potential unserer Intuition re-aktiviert werden kann teilt Tanja Schug hier.


ZERO ist das Licht

Einführung

ZERO kündigt einen Neubeginn an. Ich bin überzeugt, dass ein Neustart durch einen selbst initiiert werden kann. Heute lenken uns äußere Faktoren oft ab: Die Sehnsucht nach Zugehörigkeit, der Wunsch gesehen zu werden, und die Hoffnung irgendwann erfolgreich zu sein. Aber zu was wollen wir eigentlich dazugehören? Von wem wollen wir gesehen werden? Und was bedeutet es überhaupt „erfolgreich“ zu sein? ZERO ist der Beginn einer neuen Denkweise. Der Entdeckung dessen, was wirklich zählt. Denn es beginnt mit der eigenen Persönlichkeit, dem eigenen Wesen. ZERO sind Sie. Ein leerer, stiller Raum, tief im Inneren, der voller Möglichkeit steckt. ZERO ist nicht wertend, sondern positiv, und sehr optimistisch. Zero lebt von Neugierde, der Neugierde etwas Neues zu erschaffen.

Die Gründung von Zero Senses basiert auf der Erkenntnis, dass man wahre Schönheit niemals an der Oberfläche findet. Man muss über das Offensichtliche durchbrechen um ZERO zu finden. Die Kunstbewegung, auf die hier angespielt wird, experimentierte nach dem Zweiten Weltkrieg mit neuen Ausdrucksformen. ZERO SENSES übersetzt diesen Gedanken in die Geschäftswelt und bietet einen Weg, das eigene ZERO zu finden und ab diesem Moment das wahre Ich zu leben.

„Zero heisst Stille, Zero ist der Neuanfang, Zero ist rund, Zero ist der Mond und die Sonne.
—Mack, Piene, Uecker, 1963

Die Kunst des Loslassens

Nach dem Zweiten Weltkrieg formte sich eine kleine Gruppe deutscher Künstler, die aus dem Nachkriegspessimismus und dem zeitgenössischen Kunstverständnis ausbrechen wollte. In den frühen 60er Jahren beschlossen die Gründer der ZERO-Bewegung, Heinz Mack, Otto Piene, und Günther Uecker, zum Ursprung der Kreativität zurückzukehren, zu ZERO (dem Null-Punkt). Mit optimistischer Resignation ließen die Künstler das alte, für sie zerstörte, Universum hinter sich. Ohne den vorgetäuschte Hurra-Optimismus unserer heutigen Leistungsgesellschaft: Sie wollten, durch das Aushalten der Leere, ihren Leben einen neuen Sinn geben, denn die grundlegende Bedeutung der menschlichen Existenz schien verschwunden zu sein.

Um einen vollständigen Neuanfang herbeizuführen, mussten sie die Vergangenheit vergessen und somit die Zukunft von dieser alten Last befreien. Die ZERO-Künstler warfen die angestaubten Dogmen und erdrückenden Bedingungen der gesellschaftlichen Erwartungen über Bord. Für Andere mag die Furcht vor der Leere lähmend sein, der ZERO-Bewegung bescherte sie jedoch nie dagewesen Tiefe und endlose neue Möglichkeiten. Zunächst stellten sie die Grundlage der Kunst in Frage, indem sie die Leinwand leerten. Dann stellten sie auch die Leinwand in Frage. Als fast nichts mehr übrig blieb, zerlegten sie die Kunst in ihre Essenz: Licht, Raum, Materialien und Formen. Anstelle von Pinseln nahmen die Künstler Nägel oder Lichtmaschinen, kritzelten auf Metalldrähte, erforschten die unendlichen Bedeutungen einer einzigen Farbe oder schlugen Aluminiumlamellen ins Licht.

Die ZERO-Künstler zeichneten sich durch ihren Stil aus, indem sie ihre kreative Energie in einem einzigen Ausdrucksmittel bündelten (Fokus). Günther Uecker führte eine neue Ebene des Sehens ein, indem er Nägel und Hammer anstelle von Farbe und Pinsel einsetzte und damit dem Betrachter einen ungewöhnlichen Einstiegspunkt in seine Werke und Perspektive eröffnete. Otto Piene drückte Tiefe mit Licht und Feuer aus. Künstler, die sich der Bewegung später anschlossen, erweiterten das Repertoire weiter. Lucio Fontana brach direkt durch die Leinwand, indem er Löcher in die Leinwand schnitt oder hämmerte, wodurch die scheinbar erstickende Zweidimensionalität zerschlagen wurde. Yves Klein zeigte, dass selbst eine einzige Farbe (monochrom), sein berühmtes Ultramarinblau, endlose Tiefe in sich verdichtet.

„Ich mache ein Loch in die Leinwand, um die überkommenen bildlichen Formeln hinter mir zu lassen, das Gemälde und die traditionelle Kunstauffassung, und ich entfliehe im symbolischen, aber auch im materiellen Sinne dem Gefängnis der glatten Oberfläche.“

—Lucio Fontana

Der Ausgangspunkt von ZERO und Senses

„Bevor man sich ausdrücken kann, muss man sich behaupten” – sagte Günther Uecker. Erst muss man wissen wer man ist und was einem wirklich wichtig ist. Erwartungen und soziale Normen in Frage stellen, das folgt erst später. Die ZERO-Künstler bewiesen den Mut dazu, Dogmen und Erwartungen kompromisslos aufzugeben, um Platz zu schaffen für die reinste, tiefste und echteste Form der Kunst: den Ausdruck des wahren Selbsts.
Unser modernes Leben überflutet uns pausenlos mit Lärm, unbegrenzten Möglichkeiten, ständiger Ungewissheit. Der Stress, den wir erfahren, wurzelt in unseren eigenen Erwartungen und wird von unserem Umfeld noch verstärkt: unerbittlich streben wir nach Anerkennung, Titeln, Geld und Status. Wir schüren ein glühendes Verlangen nach Zugehörigkeit, Sichtbarkeit und Erfolg. Doch die zugrundeliegende Denkweise dieses andauernden Leistungszwangs hinterfragen wir nur selten. Wo genau wollen wir hingehören? Wer soll uns sehen? Und was bedeutet Erfolg überhaupt?

Tanja Schug, Gründerin von ZERO Senses fand, dass wir eine ähnlich grundlegenden und reinigenden Wandel auch im Geschäftsleben brauchen. Inspiriert von der Kunst des Loslassens, hilft sie Führungspersönlichkeiten dabei, in einem sicheren Umfeld ihren eigenen Point ZERO zu finden. Sie weiß, dass kuratierte sensorische Impulse (wie sehen, riechen, schmecken) unser Bewusstsein für die eigenen Gefühle schärfen. Durch die Verbindung von ZERO mit den Sinnen nimmt Tanja ihre Kunden mit auf eine Entdeckungsreise zum wahren Selbst. Das kultivieren der Intuition enthüllt das eigene Wesen und bringt schlussendlich mehr Klarheit, vor allem auch in Geschäftsentscheidungen.

Auf den Spuren der ZERO Künstler

Die Leere des „Point ZERO“ ist die Stille vor der Entstehung des Universums. Der erste Schritt besteht darin, die Menge zu verlassen und sich mutig aus den Einzelheiten des täglichen Lebens zurückzuziehen. Wie Günther Ueckers Hammer, der Nägel durch die Leinwand schlug, einen nach dem anderen, so schärfen die Impulse von ZERO Senses allmählich die sensorische Wahrnehmung. Lucio Fontana trotzte der Zweidimensionalität der flachen Leinwand indem er sie durchbrach. ZERO Senses hilft dabei, die Oberfläche des Alltags sanft zu durchbrechen und das Leben endlich so zu sehen, wie es ist, und somit Entscheidungen mit der Klarheit eines höheren Kontexts zu treffen. Das daraus resultierende Gleichgewicht zwischen der rationalen und kreativen Seite stellt das Vertrauen in die eigene Intuition wieder her. Klarheit ist die Grundlage für einen tiefgreifenden Wandel. So wird sich der Nebel der Alltagsroutine langsam auflösen und alte Muster und Gewohnheiten aufdecken, die ein Leben unsichtbar umranken. Das kultivieren dieser Klarheit verlangt grosse Anstrengung und enormes Engagement. Otto Piene sah es so: „Dunkelheit hat das Potential, Licht zu werden.” Ähnlich, wie Licht und Schatten gehören Kampf und Freude zusammen, da sie sich gegenseitig bedingen und nähren.

Die Reise beginnt bei einem selbst, dem eigenen Wesen. Sie werden nicht nur verstehen, Sie werden anfangen zu sehen. Ähnlich wie die ZERO-Künstler, die unvorhersehbare Punkte miteinander verbinden, werden sie Ihr wahres Selbst in die Realität übertragen können.

ZERO ist der Anfang.
Es werde Licht!